Kunstsammlung NRW
Peter Wissing Sorensen an der Druckerpresse der "Edition Copenhagen", Foto: Kunstsammlung
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Hier wird Kunst gemacht - „Edition Copenhagen“ 10 Jahre Partner der Kunstsammlung

Zur Fertigstellung der Edition „Handlungen“ von Günther Uecker für die Kunstsammlung NRW besuchte Gerd Korinthenberg die „Edition Copenhagen“ und schildert für #32 seine Reiseeindrücke.

Gleich ums Eck schaukeln Boote sanft auf den Wellen eines beschaulichen Kanals am Rand der Kopenhagener Innenstadt, beim flüchtigen Blick durch die Fenster des niedrigen Gebäudes in der Strandgade 66 scheint hier eine ganz normale Druckerei und Kunstgalerie zu sein. Doch die gemütliche Küche mit auffallend großem Esstisch und ein leichter Farbgeruch signalisieren dem Besucher: Dies ist ein ganz besonderer Ort, denn hier wird Kunst gemacht. „Wir sind keine Druckwerkstatt, wir sind Editeure“, stellen die Chefs der „Edition Copenhagen“, Peter Wissing Sorensen, Rasmus Urwald und Dannie Vieten unmissverständlich klar. Hierher kommen Kunstgrößen von Darren Almond und John Armleder über Candida Höfer, Elizabeth Peyton und Thomas Struth bis Lawrence Weiner, um vom langjährigen Sach- und Fachverstand des Teams zu profitieren. Ihnen allen geht es darum, ihre direkt vor Ort geschaffenen Werke vom Lithografie-Stein vollendet aufs Papier zu bringen.

Dr. Lippe-Weißenfeld, Kaufmännischer Direktor der Kunstsammlung, im Gespräch mit Peter Wissing Sorensen und Rasmus Urwald

Noch ganz frisch ist der Stapel mit dem jüngsten Werk Günther Ueckers, das der Künstler als Edition für die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen erst Stunden zuvor hier vollendet hat. Seit genau einem Jahrzehnt sind die dänischen Editeure nämlich – trotz ihrer Kontakte zu anderen großen Museen der Welt – in Sachen Editionen ständige Partner ausschließlich der NRW-Landesgalerie, und das aus Überzeugung: „Was wir an Erfahrungen gesammelt haben, das geben wir nicht einfach an andere weg!“

Es ist nicht nur das legere skandinavische „Du“, das Peter und Rasmus bei Gästen wie Künstlern gebrauchen, oder die imponierenden, ein wenig altertümlichen Druckerpressen, die den besonderen genius dieses Ortes ausmachen, an dem sich die Kreativität entfalten kann: „In dem Moment, wo der Künstler hier reinkommt, hat er seine Freiheit“, beschreiben die beiden ihr Grundrezept: „Es geht uns um Qualität und Handwerk, nur kein Zeitdruck!“ Am ehesten fühlen sich die beiden und ihr Team wie „Hebammen“, die dann zur Stelle sind, wenn es für die Kunst nötig ist. „Es geht darum, Rat zu geben, aber manchmal ist es auch wichtig, keinen Rat zu geben“, meint Rasmus Urwald.

Among the numerous anecdotes treasured by the editors is one involving their collaboration with John Armleder, who transformed pressed fresh, fat fish into art, and another involving a visit by a ballerina from the Royal Danish Ballet, who performed a pirouette on the printing stone under the artist's supervision. The artist Not Vital used a conductor's baton dipped in ink to render music by Nordic composers from Grieg to Sibelius visible on the sheet of paper; Luc Tuymans, who spent 84 hours working in the workshop within a five-day period, propelled the team to the edge of exhaustion. For all involved, one thing is never in doubt: "Here, we are creating something very special."

Edition Copenhagen