Kunstsammlung NRW

TweetUp in Bonn: Florentinisches Gezwitscher 2.0

Wer „TweetUp“ googelt, bekommt 1,5 Millionen Treffer.
Selbst für renommierte Museen sind das zu viele, um den Trend des „real life meeting via Twitter“ spurlos an sich vorbeiziehen zu lassen. Sind TweetUps also eine ernstzunehmende Form der Kunstvermittlung oder schlichte Werbung? Lohnt sich die Kommunikation via Twitter? Ist das Multitasking zwischen rezipieren und kommentieren anstrengende Transferleistung oder digitaler Fun-Faktor? Und was bringt das alles eigentlich?

Vor allem Museen, Theater und Opernhäuser sind sich da nicht sicher – mutige probieren es einfach aus. Die Bundeskunsthalle in Bonn zum Beispiel, die am 6. Februar eine Führung mit twitternden Gästen durch die Ausstellung „Florenz!“ veranstaltete.

26 Teilnehmer waren zu einer 45-minütigen Führung eingeladen, hunderte von Tweets wurden gesendet, fast 50.000 Twitter-Nutzer in den ersten 24h erreicht. Flicker-Fotoalben, Facebook-Posts und ein Radiobeitrag des WDR5 entstanden parallel – und werden immer noch weiterverbreitet. Ein schneller und zahlenbasierter Erfolg, der im Nebel millionenfacher täglicher Tweets verpufft? Oder die digitale Positionierung eines renommierten Hauses, welches damit Flexibilität und Zeitgeist beweist?

Wer sich diese Fragen selbst beantworten möchte, folgt bei Twitter dem Hashtag #tweetup oder wird selbst Teilnehmer. Zwitschern darf nämlich jeder.

 

Arnika Fürgut war für #32 in Bonn und hat begeistert mitgetwittert. Sie ist sich übrigens sicher, das hätten die Medici damals in Florenz auch gemacht – hätte es dort statt Pergamentrollen schon Smartphones gegeben.