Kunstsammlung NRW
Yayoi Kusama, A Snake, im Foyer der Sammlung im 2. Obergeschoss, Foto: Kunstsammlung
this & that

Neu in der Sammlung: Yayoi Kusama – A Snake

Wer in diesen Tagen die Treppe in das 2. Obergeschoss der Sammlungsräume von K20 erklimmt, wird oben angekommen von einem Neuzugang in Empfang genommen. Vor den Fenstern, durch die Olafur Eliassons "Your natural yellow daylight" gelblich-orange strahlt, "schlängelt" sich seit Anfang Juni eine Arbeit der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama durch den Raum.

Für #32 von Alissa Krusch


Arbeit mit prominentem Vorbesitzer

"A Snake" (1974) konnte Ende 2016 für die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen angekauft werden und ist nun erstmals in Düsseldorf zu sehen. Ein interessanter Bezug ergibt sich bei einem Blick in die Provenienz dieses Werkes – so befand es sich lange Zeit im Besitz des US-amerikanischen Künstlers Donald Judd.

Kusamas Schlange besteht aus Stoffen. Die rund 30 cm in die Höhe ragenden Formen sind gestopft und mit silbrig glänzender Farbe überzogen. Mit einer Länge von rund 6,50 Metern gehört das Werk zu den raumgreifenderen der Sammlung und wirkt dennoch an seinem neuen Platz zart und zerbrechlich.

Yayoi Kusama wurde 1929 im japanischen Matsumuto geboren. In der Zeit unmittelbar vor Entstehung unserer Arbeit lebte sie für etwa 15 Jahre in New York, ehe sie 1973 nach Japan zurückkehrte. In den USA entstanden die bekanntesten Arbeiten ihres früheren Werkes: Happenings und Aktionen, aber auch Malereien mit unendlicher Wiederholung gleichförmiger farbiger Punkte im Muster von "Polka dots".


Avantgarde-Künstlerin mit spätem Social Media-Ruhm

Für ihre grell-bunten und alles überziehenden Punkt-Installationen wird die Künstlerin in Zeiten der permanenten medialen und digitalen Verfügbarkeit in den Social Media heute hoch gehandelt und innig verehrt. Unzählige Fotografien ihrer Werke – mal in perfekt ausgeleuchteter Instagram-Ästhetik, mal als flüchtiger Selfie-Hintergrund – sind im Umlauf.

Kürzlich verriet die Künstlerin anlässlich einer Ausstellung in Indonesien einer asiatischen Nachrichtenwebsite, dass sie sehr dankbar dafür sei, dass Menschen ihre Kunst heute in den unterschiedlichsten Medien und Formen teilten – an einer Anerkennung der zeitgenössischen Kunst habe es ihr früher in ihrer Heimatstadt immer gefehlt.  



Mehr zu Yayoi Kusama:

Die Ausstellung "Yayoi Kusama: Infinity Mirrors", die bis Mitte Mai 2017 im Hirschhorn Museum in Washington DC zu sehen war, reist in den nächsten Monaten in fünf weitere Museen in den USA und Kanada.

Im Netz:

#yayoikusama
#infinitekusama


http://www.yayoi-kusama.jp/

http://www.channelnewsasia.com/news/lifestyle/spreading-art-through-social-media-japanese-artist-yayoi-kusama-8921484