Kunstsammlung NRW
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Foto: Jens Willebrand

Über #32: Ein Online-Magazin für die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen

Von Marion Ackermann
10.02.2014

Eine neue Website liegt vor uns: bunt, dynamisch, groß und anspruchsvoll. Im Hintergrund grob gerasterte Architekturaufnahmen unserer drei Häuser K20, K21 und F3 – eine Reminiszenz an eine vielleicht vergangene Print-Ästhetik – darauf farbige Kacheln, die sich regelmäßig neu sortieren. Ein digitales Magazin, eine anspruchsvolle Plattform für Kunst, Kultur und die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen – mit #32 starten wir ein neues Projekt.

 

Woher der Name "Number 32"? Wir haben viele Titel durchdacht und die Antwort in der Kunst gefunden, direkt in unserem Museum. Ich halte unseren Sammlungskatalog in der Hand, das dicke Buch "Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen". Unter „Jackson Pollock: Number 32, 1950" finde ich die treffende, folgende Beschreibung: "Das dichte Gewebe der Farbspuren und -verknotungen scheint die Grenzen der Leinwand zu negieren. Außerdem lässt sich kein Zentrum oder Schwerpunkt ausmachen; das Drip-Painting ist de-kompositionell […] Es ist unhierarchisch […] angelegt; an die Stelle eines Bildzentrums ist eine Reihe gleichberechtigter Brennpunkte im Bild gerückt, [...]."

Pollock fasst das Konzept unseres Online-Magazins in Worte. Sein monumentales "Number 32" ist ein ikonisches Bild unserer Sammlung, vielleicht das beliebteste Kunstwerk unserer Besucherinnen und Besucher. In seinem minimalistischen Zusammenspiel von schwarzer Farbe und hellem Grund ist das gigantische Bild das weltweit beeindruckendste seiner Art. Es ist ein Gemälde voller Bewegung. Bei jeder Betrachtung wirkt es genauso frisch wie unmittelbar nach seiner Entstehung.

Auf #32 finden Sie ab sofort Texte, Interviews, Essays, Fotos und Videos zu den Themen der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen – aber auch darüber hinaus. "making of" lässt Sie hinter die Kulissen unsere Ausstellungen und Projekte blicken. "artists, live" widmen wir unseren Künstlerinnen und Künstlern. Wir stellen ihnen Fragen, lassen Sie zu Wort kommen, rücken sie ins Bild. Den Auftakt machen Susan Philipsz, Roman Ondák und Thomas Schütte. Alle drei haben sich in den vergangenen zwei Jahren intensiv mit unseren Ausstellungsräumen in der Bel Etage des K21 beschäftigt. Darüber hinaus sind wir international für Sie unterwegs: In „worldwide“ besuchen wir Museen und Künstler auf der ganzen Welt. Die Rubrik „scouting“ eröffnet spannende Einblicke in die nationale und internationale Kunstszene - für das Release von #32 waren Ansgar Lorenz und Julian Heynen auf Reisen.

Unser Online-Magazin ist weder ein beliebiger Hashtag noch ein digitalisiertes Printmagazin. #32 ist eine eigenständige Hommage an ein großes Kunstwerk. Genau wie Pollocks Werk soll es überzeitliche Gültigkeit ausstrahlen und trotzdem unmittelbar präsent sein. Mit einem Augenzwinkern könnte man sagen: #32 trägt immer dieselbe Nummer und doch ist es ständig in Bewegung.

Marion Ackermann ist Künstlerische Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen.

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