Kunstsammlung NRW
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White Russian, Zinkweiß und der Schatten der Struktur: Ine Vermee bei Untitled

Was ist eigentlich weiß? Wie arbeiten Künstler mit dieser „Nichtfarbe“? Nach einem erfolgreichen ersten Auftakt von Untitled, dem jungen Begleitprogramm der Kunstsammlung, stand beim zweiten Termin genau diese Frage im Zentrum. Zu Gast war die niederländische Künstlerin Ine Vermee, die uns einiges über ihre große Leidenschaft verriet: den Umgang mit der Farbe Weiß. 

Ein Nachbericht für #32 von Jeanne Beckmann

„Everything has structure“, sagt Ine Vermee gleich zu Beginn ihres Kurzvortrages über das Weiß in der bildenden Kunst und benennt damit das zentrale Thema ihres Werkes: Weiß in allen möglichen Schattierungen, farbigen Nuancen und lichtbedingten Veränderungen achls eine Möglichkeit der Malerei zu erleben, welche sich in Ausstellungen immer wieder von neuem inszenieren lässt.

Dies konnten die Teilnehmer des Abends im Vorfeld deutlich wahrnehmen – beim Rundgang durch die Ausstellung „Kandinsky, Malewitsch, Mondrian - Der weiße Abgrund Unendlichkeit“ im K20 wurde schnell deutlich, dass weiß nicht gleich weiß ist. Feine Nuancen der wohl unschuldigsten aller Farben, wurden dem betrachtenden Auge plötzlich bewusst.

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Epochenübergreifend übte die Beschäftigung mit Weiß eine große Faszination auf Künstler aus. Sei es für Jan Vermeer im 17. Jahrhundert bis hin zu Theo van Doesburg im 20. Jahrhundert. Gearbeitet wurde mit Zinkweiß, Bleiweiß, Lithopone und ab den 1920er Jahren auch mit Titanweiß.

Eine "weiße" Künstlerin: Ine Vermee

Die Liste „weißer“ Künstler/innen ließe sich Problemlos bis heute fortführen. Dennoch gibt es prozentual gesehen wenige Künstler/innen, bei denen das Weiß den Schwerpunkt ihrer Arbeit ausmacht. Eine von ihnen ist Ine Vermee. Theoretisch, wie auch praktisch setzt sie sich in ihren Arbeiten mit der Farbe Weiß auseinander. „Jedes Weißpigment bringt verschiedene Eigenschaften mit sich“, erklärt sie im Künstlergespräch. So ist Bleiweiß beispielsweise sehr deckend, zugleich jedoch auch um einiges giftiger, als die Alternativen.

Die Reduzierung auf eine Farbe muss dabei keine Beschränkungen mit sich ziehen. Bei dem Verzicht auf Farbe gewinnen andere Aspekte, wie zum Beispiel die Struktur eines Gemäldes, zunehmend an Bedeutung.

Weiße Getränke zur Diskussion

Mit "weißen Drinks" wie Weißbier, Weißwein, Berliner Weiße und White Russian wurde der Abend thematisch abgerundet – in gemütlicher Runde diskutierten die Teilnehmer über das zuvor Gehörte. Mit einem Zwinkern in den Augen sagte eine Studentin abschließend: “Jetzt weiß ich endlich mehr über Weiß.“


Jeanne Beckmann ist Studentin der Kunstgeschichte an der Heinrich Heine Universität.  Zusammen mit der Bildungsabteilung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und anderen jungen Künstlern und Kunsthistorikern organisiert sie  die Veranstaltungsreihe „Untitled“.

Begleitprogramm UNTITLED

Ausstellung "Kandinsky, Malewitsch, Mondrian - Der weiße Abgrund Unendlichkeit"

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