Kunstsammlung NRW
Martin Kippenberger, Installation "Tiefes Kehlchen", 1991, © Estate Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Foto: © Achim Kukulies, Düsseldorf
making of

The Burrow – Kafkas Bau im fotografischen Bild

Es ist immer schade, wenn eine  Ausstellung zu Ende geht. Aber manchmal entstehen auch im Nachhinein noch Ergebnisse aus der Auseinandersetzung mit einem Thema, einem Künstler oder einem Ausstellungsbesuch. So bei unserer Quadriennale-Präsentation „Unter der Erde. Von Kafka bis Kippenberger“, die bis zum 10. August 2014 im Untergeschoss des K21 zu sehen war.

Im Sommersemester 2014 war „Underground“ Semesterthema im Fach Fotografie an der Hochschule Rhein-Waal. Zur Vorbereitung besuchte Annette Jonak mit ihren Studenten die Ausstellung der Kunstsammlung im K21. Dabei waren nicht nur die Positionen der einzelnen ausgestellten Künstler Thema, sondern auch die für die Ausstellung zentrale literarische Vorlage „Der Bau/The Burrow“ von Kafka (das Studium ist englischsprachig).

In der Auseinandersetzung mit dem Thema „Underground“ bekamen die Studenten mehrere vorbereitende Aufgaben gestellt, eine davon war die Umsetzung von Kafkas unvollendeter Erzählung in einer einzelnen Fotografie.

Kafka beschreibt aus der Perspektive eines Tieres, wie es mit quälerischem Perfektionismus ein unterirdisches Gängesystem, gleich einem Hochsicherheitstrakt, herstellt. Der Bau ist selbstgeschaffener Rückzugsort und Bedrohung zugleich:

“I have completed the construction of my burrow and it seems to be successful. […] But you do not know me if you think I am afraid, or that I built my burrow simply out of fear. At a distance of some thousand paces from this hole lies, covered by a movable layer of moss, the real entrance to the burrow; it is secured as safely as anything in this world can be secured; yet some could step on the moss or break through it, and then my burrow would lie open, and anybody who liked – please note, however, that quite uncommon abilities would also be required – could make his way in and destroy everything for good. I know that very well, and even now, at the zenith of my life, I can scarcely pass an hour in complete tranquillity; at that one point in the dark moss I am vulnerable, and in my dreams I often see a greedy muzzle sniffing around it persistently.”
(Excerpt from Franz Kafka’s unfinished short story The Burrow from 1923-24)

Hier nun die schönen Ergebnisse dieser Auseinandersetzung mit Kafkas „Der Bau/The Burrow“: Gezeigt werden die Arbeiten der Studierenden des Studiengangs "Information & Communication Design" an der Hochschule Rhein-Waal. 2. Semester, Studienfach Fotografie.

#32 dankt Annette Jonak und Kuratorin Kathrin Beßen für die Vermittlung dieses fotografischen Dialogs.

 

Weitere Informationen zur Hochschule Rhein-Waal:

http://www.hochschule-rhein-waal.de/studium/fachbereiche/kommunikation-und-umwelt/informations-undkommunikations.html