Kunstsammlung NRW
Akram Zaatari in der Ausstellung "Against Photography. Eine kommentierte Geschichte der Arab Image Foundation" im K21 Ständehaus. Foto: Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
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3 Fragen an... Akram Zaatari

Vom 18. November 2017 bis zum 25. Februar 2018 zeigt die Kunstsammlung Nordrhein Westfalen im K21 die Ausstellung Akram Zaatari – Against Photography. Eine kommentierte Geschichte der Arab Image Foundation. Jan-Marcel Müller hat den Künstler Akram Zaatari für #32 während des Aufbaus im Museum getroffen. Geboren wurde Zaatari 1966 in Saida im Libanon, er studierte Architektur in Beirut und Media Studies in New York und ist Mitgründer und Hauptakteur der Arab Image Foundation. Heute lebt und arbeitet er in Beirut.


Lieber Akram Zaatari, willkommen im regnerischen Düsseldorf! Ist es Dein erstes Mal hier oder kennst Du die Stadt schon ein wenig?

Tatsächlich war ich bisher nur wenige Male in Düsseldorf. Meistens war ich auf der Durchreise zu den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen, die schon seit 2001 Arbeiten von mir gezeigt haben. Ich kann leider nicht sagen, dass ich die Stadt sehr gut kenne, aber wer mit Fotografie arbeitet, weiß natürlich von der Düsseldorfer Foto-Szene. Sie ist sehr bekannt, genauso wie die Tatsache, dass es hier gute Druckereien gibt.

Kannst Du uns mehr über den Ausstellungstitel „Against Photography“ verraten?

Der Titel ist ursprünglich nicht so provokativ gemeint wie er klingt: „The world against photography“ – „Die Welt der Fotografie gegenüber“. Allerdings finde ich die Möglichkeit interessant, dass der Titel missverstanden wird als eine Position „gegen“ die Welt der Fotografie. In der Ausstellung geht es darum, die Geschichte der Fotografie nicht nur als eine Geschichte der Arbeit von Autoren oder Künstlern zu betrachten, sondern insbesondere als eine Geschichte von lokalen Praktiken.

Die meisten Bilder, die heute gemacht werden, entstehen nicht aus einer künstlerischen Praxis heraus. Sie haben eine Funktion, so wie Familienfotos zum Beispiel. Heute übersteigt die Anzahl der Bilder, die wir im Alltag mit dem Handy aufnehmen, die der künstlerischen Bilder. Mich interessiert, was mit Bildern passiert, wenn ihre Nutzung die künstlerische Praxis sozusagen überwuchert. Wenn der Bildträger – sei es ein Druck oder ein Negativ – das Bild um einen weiteren Aspekt ergänzt oder eine Geschichte erzählt, die das Bild nicht erzählen kann. Diese Überlegungen stehen für mich unter dem Titel „Against Photography“.

Welche Projekte stehen nach der Ausstellungseröffnung bei Dir an?

Die Ausstellung „Against Photography“ wird im Anschluss an die Präsentation im K21 im National Museum of Modern and Contemporary Art in Seoul, Korea gezeigt. Dem widme ich mich nach der Eröffnung in Düsseldorf und werde auch in ein paar Wochen dorthin fliegen. Ansonsten werde ich Anfang 2018 mit der Konzeption einer Ausstellung beginnen, die hoffentlich durch England reisen wird.

Vielen Dank für das Gespräch!


Akram Zaatari
Against Photography. Eine kommentierte Geschichte der Arab Image Foundation
18.11.2017 – 25.02.2018
K21 Ständehaus

Die Ausstellung wurde vom Museu d’Art Contemporani in Barcelona (MACBA) und dem National Museum of Modern and Contemporary Art, Korea (MMCA) in Kooperation mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen organisiert.

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