Kunstsammlung NRW
Katarzyna Kozyra in ihrer Ausstellung im Schmela Haus der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, 2012, Foto: Alissa Krusch/Kunstsammlung
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Was macht eigentlich... Katarzyna Kozyra

Ein Besuch in Warschau: Kuratorin Isabelle Malz traf die polnische Künstlerin Katarzyna Kozyra um mit ihr über ihre aktuellen Projekte zu sprechen.

2012 war Kozyra mit dem Ausstellungsprojekt „Master of Puppets“ im Schmela Haus zu Gast. Speziell für die Räume des ehemaligen Galeriehauses in der Düsseldorfer Altstadt konzipiert, überraschte sie mit einer Summe ihres bisherigen künstlerischen Schaffens. Für die Ausstellung in Düsseldorf reduzierte die Künstlerin, deren Arbeiten sich humorvoll und provokant zwischen den Gattungen der Bildhauerei und Fotografie, Performance und Videokunst, Theater und Musik bewegen, ihre bisherigen Werke auf eine „Puppenhausgröße“.

Etwas mehr als zwei Jahre später treffen sich Künstlerin und Kuratorin in Warschau zum Gespräch. Wir fragen: Was macht eigentlich Katarzyna Kozyra?


Informationen und weiteres Material zu den aktuellen Projekten von Katarzyna Kozyra finden sich auch im Netz:

Die Katarzyna Kozyra Foundation zur Förderung von jungen weiblichen künstlerischen Positionen wurde 2012 in Warschau gegründet. Auf der Website der Künstlerin findet sich eine Übersicht über aktuelle Projekte und beteiligte Partner, etwa das nationale Kunstmuseum Zachęta in Warschau:
http://katarzynakozyra.pl/foundation/


In der Arbeit Looking for Jesus (2013) untersucht Kozyra das so genannte Jerusalem-Syndrom, die gehäuft auftretende plötzliche Identifikation von Besuchern der heiligen Stätten in Jerusalem mit biblischen Figuren. Looking for Jesus wird im Herbst in der Ausstellung „The Problem of God“ im K21 zu sehen sein (26.09.2015 – 24.01.2016). Die Ausstellung, die ebenfalls von Isabelle Malz kuratiert wird, zeigt anhand von Werken zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler wie sich Elemente der christlichen Bildsprache als Bestandteil des kollektiven Bild- und Textgedächtnisses vielschichtig und ambivalent in der Kunst wiederfinden.  Auffällig viele Werke widersetzen sich dabei einer einfachen Lesart und entfalten komplexe Geschichten und Bilder, die sich differenziert und hintergründig mit christlichen Motiven, Themen oder Fragestellungen auseinandersetzen.
http://www.kunstsammlung.de/entdecken/vorschau.html


Kozyras jüngstes Projekt ist der autobiographische Spielfilm Projekt X. Im September 2014 wurde sie hierfür mit dem Preis des Polnischen Filminstituts ausgezeichnet:
http://culture.pl/pl/artykul/kozyra-laureatka-nagrody-filmowej-pisf-i-msn
(in polnischer Sprache)


Weiteres aktuelles Projekt:

An inquiry into the Presence of Women at Art Academies in Poland

MEHR

 

Kuratorin Isabelle Malz hatte die Idee zur Serie „Was macht eigentlich…?“. Wir möchten auf #32 den Weg von Künstlerinnen und Künstlern, mit denen die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen über Ausstellungen und Projekte eng verbunden ist, weiterverfolgen. Die Künstlerin Katarzyna Kozyra machte den Auftakt für diese Reihe an Videoportraits. Isabelle Malz war nicht zum ersten Mal in der polnischen Hauptstadt. Für eine Kooperation zwischen Kunstsammlung und Zachęta kuratierte sie 2011/12 mit großem Erfolg die erste Einzelausstellung des Fotografen Wolfgang Tillmans in Polen.


Film/Interview: Isabelle Malz
Redaktion: Alissa Krusch
Filmschnitt: Isabel Hernandez